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Weltweite Beteiligung am „Global Dialogue on Micro-Credentials“

Außenblick auf europäischen Ansatz für kleine Lerneinheiten

Graphic Recording Global Dialogue
Graphic Recording, © Matthias Suess/DAAD
 

Mitte Juni 2022 haben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Ratsempfehlung zu einem europäischen Ansatz für Microcredentials angenommen. Auch in anderen Regionen der Welt befasst man sich zum Teil intensiv mit diesen kleinen Lerneinheiten. Wie blickt man dort auf die europäischen Bemühungen zur Schaffung eines einheitlichen Fundaments für Microcredentials? Und welche Erfahrungen und Sichtweisen können einzelne Länder teilen, von denen die Entwicklung hier in Europa profitieren kann?
Zu diesen Fragen fand am 23. Juni 2022 im Rahmen des BMBF-finanzierten Projekts bologna hub die Veranstaltung „Global Dialogue on Micro-Credentials: Initiatives and Perspectives on Small Learning Units from around the World“ statt. Mehr als 200 Teilnehmende verfolgten dabei auf der virtuellen Event-Plattform die verschiedenen Vorträge und Diskussionsrunden.

Screenshot Keynote

Keynote Speaker Prof. Mark Brown, Dublin City University,Tim Maschuw, DAAD


Zum Auftakt ging Mark Brown von der Dublin City University in seiner Keynote verschiedenen globalen Entwicklungssträngen nach und ermöglichte so eine grundlegende Einordnung des Themas. Im Anschluss stellte ein Vertreter der Europäischen Kommission die Kernpunkte der Ratsempfehlung vor.
Darin geht es insbesondere um eine einheitliche Definition, Standards und Grundprinzipien bei der Gestaltung und Ausstellung von Microcredentials. Gemäß der Definition dokumentieren Microcredentials Lernergebnisse, die Lernende im Rahmen einer weniger umfangreichen Lerneinheit („small volume of learning“) erzielt haben. Zu den Standardelementen für die Beschreibung von Microcredentials zählen beispielsweise die Lernergebnisse, der Umfang/Workload der Lerneinheit und die Art der Prüfung. Zu den Grundprinzipien zählen unter anderem Qualität, Transparenz, Anerkennung und Portabilität.
Vor diesem Hintergrund erfolgte die erste Diskussionsrunde zum Außenblick auf den europäischen Ansatz. Dabei zeigte sich: In anderen Regionen der Welt gibt es zum Teil eine weiter gefasste Vorstellung vom Begriff „Microcredentials“, der sich in Europa zu sehr am Bereich der rein formellen Bildung orientiere.

Screenshot Auftaktdiskussion

 

Diskussionsrunde beim „Global Dialogue on Micro-Credentials“ mit Hazman Shah Abdullah (Malaysia), Koen Nomden (EU-Kommission), Julie Reddy (Südafrika), Wesley Teter (UNESCO, Bangkok); moderiert von David Akrami Flores (Referatsleiter EU04), Tim Maschuw, DAAD

In drei parallel stattfindenden Breakout Sessions wurden Projekte und Initiativen aus dem asiatisch-pazifischen Raum, aus Afrika und aus Amerika präsentiert: Sei es die Vorstellung des australischen „Microcredentials Marketplace“, Forschungsbeispiele zum Einsatz von Microcredentials für mehr soziale Teilhabe aus Afrika, oder die umfassende Umsetzung einer Microcredentials-Strategie im System der State University of New York – die Breakout Sessions zeigten die Vielfalt der Entwicklungen auf, die es auf nationaler, institutioneller und auch auf individueller Ebene im Zusammenhang mit Microcredentials geben kann.
In der abschließenden Diskussionsrunde gingen die Teilnehmenden aus Europa, Kanada, Mexiko und den USA der grundlegenden Frage nach, welche Auswirkungen der Einsatz von Microcredentials auf die Lernenden, den Hochschulsektor und das Verhältnis zwischen Hochschulen und Arbeitsmarkt haben wird. Chancen und Risiken wurden dabei sehr kontrovers diskutiert. In einem bestand jedoch Einigkeit: Bildungsgerechtigkeit muss ein zentrales Kriterium bei der Umsetzung von Microcredentials sein. Lernende sollten dabei unterstützt werden, in einer noch unübersichtlichen Marktlage die für sie passenden Angebote zu finden.

Die Präsentationsfolien, Aufzeichnungen sowie den Bericht finden Sie auf der auf der Infoseite zur Veranstaltung.

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